Bericht und Erfahrungen aus dem regionalen Sprachenseminar in Leipzig 2017

Bericht und Erfahrungen aus dem regionalen Sprachenseminar in Leipzig 2017

29/10/2017 0 Von LukasBrendler

Vom 17. bis zum 20. Oktober 2017 habe ich als Betreuer beim regionalen Sprachenseminar in Leipzig mitgewirkt. Es war eine ganz besondere und wunderbare Erfahrung für mich.

Aber zunächst erst einmal: Was ist das regionale Sprachenseminar überhaupt?

Das regionale Sprachenseminar richtet sich an sprachbegabte Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse. Diese haben hier die Möglichkeit, Sprache aus einem ganz anderen Blickwinkel zu erfahren und kennenzulernen. Insgesamt gibt es vier Sprachgruppen: Russisch, Französisch, Spanisch und Latein, die jeweils von zwei bis drei Begleitern betreut werden. Das Thema des diesjährigen Sprachenseminars war „Spürbar, hörbar, sichtbar“. Ziel ist es für die Schüler, dieses Thema zu gestalten und möglichst kreativ dabei zu werden.

Als Betreuer der lateinischen Sprachgruppe haben wir zuerst das Thema ins Lateinische übersetzt: „Sensibilis, audibilis, visibilis“. Wir wollten den SuS einen anderen Zugang zur lateinischen Sprache geben, den man in der Schule normalerweise nur selten geht.

Wie klingen Wörter für uns? Wie können wir diese spürbar, wie hörbar und wie sichtbar machen? Über Onomatopoesie. Kurz gesagt: Ein Wort wird nach dem benannt, welches Geräusch es macht oder welchen Klang es erzeugt. Spricht man zum Beispiel das Wort ululare laut aus, so klingt es, als ob man heult und das heißt es ja auch: heulen.

Also haben wir Ideen, Anregungen und Vorschläge gestreut, wie man etwas Kreatives aus dem Klang eines Wortes machen kann. Der Rest war Aufgabe der SuS, etwas daraus zu gestalten und unsere Ideen dabei zu nutzen und zu verändern.

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Das Ergebnis hat uns schon umgehauen. Die SuS bauten mit den vorhandenen Materialien ein Labyrinth, das von allen Teilnehmern, Eltern, Lehrern und Interessierten am Präsentationsabend aktiv begangen wurde. Aktiv deswegen, weil die SuS verschiedene Stationen eingebaut hatten, wo auch die Gäste angehalten waren, die lateinische Sprache mit allen Sinnen kennenzulernen und diesen, wie ich finde, sehr gelungenen Zugang zu erfahren.

Begrüßt wurde man im Labyrinth mit einem aus Draht gebogenen Salve. Ebenso hatten die SuS das Thema des regionalen Sprachenseminars und die Namen der SuS aus Draht gebogen, welchen die Teilnehmer versuchen sollten, mit verbundenen Augen zu ertasten. Das Motto wurde so für jeden spürbar.

IMG_09135An einer anderen Station konnte man Fantasieübersetzungen von italienischen Gedichten lesen. Diese hatten die SuS lediglich anhand des Klanges verfasst, schließlich war keiner von ihnen der italienischen Sprache mächtig. Ein bisschen halfen die Lateinkenntnisse.

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An einer weiteren Station wurden lautmalerische Lateinwörter  sichtbar gemacht, indem genau das dargestellt wurde, was sie bedeuten. Woanders wurde mit der Sprache gespielt und Gedichte nur anhand es Klanges entwickelt.

Die SuS erhielten von allen Beteiligen und Teilnehmern ein tolles Feedback. Dieses konnten wir auch auf den dafür vorgesehen Möglichkeiten, einen Kommentar zu verfassen, sehen.

Insgesamt war die Stimmung super – innerhalb der Sprachgruppe als auch zwischen den Sprachgruppen. in den Pausen wurde gesungen und Lieder angestimmt. Die Lieder „Mein Nachbar“ und „Le lion est mort ce soir“ ertönten immer und immer wieder und wurden dann auch in die vier Sprachen übersetzt und bei der gemeinsamen Präsentation erfolgreich und mit viel Freude vorgetragen.

Eine spannende und erlebnisreiche Woche ging zu Ende. Besonders die SuS nehmen den Spaß und die Freude im Umgang mit den Sprachen in ihre Schulen mit. Das ist das Ziel und das haben wir geschafft. Ich bin gespannt auf das nächste Jahr.

PS.: Noch nie war eine Lateingruppe so diskutierfreudig und abstimmungsbesessen wie dieses Jahr. Danke euch allen, besonders an meine zwei Lateinkollegen 🙂

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