Collegium Oldenbourg Teil 2: Digitale Medien im Lateinunterricht

Collegium Oldenbourg Teil 2: Digitale Medien im Lateinunterricht

05/12/2018 1 Von LukasBrendler

Ein wunderbares Wochenende fand am 24. und 25. November 2018 in München statt: Das Collegium Oldenbourg. Ich möchte danke sagen, dass ich daran teilnehmen durfte und hiermit einen kleinen Rückblick für alle Teilnehmer und natürlich alle Interessierten geben.

Das Ziel des Collegium Oldenbourg ist es, einen Austausch unter Lateinlehrerinnen und Lateinlehrern aus den verschiedenen Bundesländern zu schaffen. Diese Möglichkeit gab es nun schon im zweiten Jahr, nachdem das erste Treffen 2017 stattfand. Und man kann mit Fug und Recht behaupten, dass dieser Austausch erneut gelungen ist und überaus inspirierend war.

2017 wurden von den teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrern die digitalen Medien im Lateinunterricht als Themenschwerpunkt gewählt und so nahmen in diesem Jahr mehr als 25 Teilnehmer die Einladung an, nach München in das humanistische Wilhemsgymnasium zu kommen. Auch der Cornelsen Verlag, der die Tagung ausrichtete, war mit einigen Teilnehmern anwesend. Dort wurden wir dann von einem ganz tollen und renovierten Schulgebäude inmitten von München empfangen, wo sich LuL und SuS, die zuvor drei Jahre in Containern gemeinsam Unterricht hatten, jetzt sicherlich auch wohl fühlen.

Am Abend wurde sich dann darüber ausgetauscht, was man so in dem einen Jahr erlebt hat, welche Veränderungen es gab und wie man eventuell bereits digitale Medien im Lateinunterricht einsetzte. Nach der offiziellen Eröffnung durften wir dann an einem besonderen Erlebnis teilnehmen, denn mit der Renovierung des Gymnasiums wurde eine Rekonstruktion der Giebelfiguren des Zeustempels in Olympia aufgestellt, welche besonders anschaulich den Kampf zwischen den Lapithen und den Kentauren darstellt. Michael Hotz, Schulleiter des Wilhelmgymnasium und zugleich Gastgeber, erzählte uns über die Idee, die Figuren in der Schule aufstellen zu lassen und auch über so manche Schwierigkeit bei der Umsetzung. Damit wird der Lateinunterricht natürlich besonders anschaulich vermittelt.

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Speeddatings zum Kennenlernen

Schließlich gab es einige kurze Begegnungsrunden („Speeddatings“) zu folgenden Themen:

  • SD 1: Unterrichtsplanung und -präsentation via Notebook auf dem IWB (Interaktiven Whiteboard)
  • SD 2: Eigenverantwortliches Arbeiten mit Hilfe von Lernplattformen (Its Learning)
  • SD 3: Videos im Lateinunterricht
  • SD 4: Klassenarbeiten mit QR-Codes berichtigen

Hier konnte man nur staunen, was schon jetzt alles digital möglich ist. Nach einem kurzen Austausch über die vier Speeddatings, von denen jeder Teilnehmer zwei besuchte, wurde noch über den MEHRWERT oder die MEHRARBEIT diskutiert, wobei Argumente ausgetauscht wurden. Ein wichtiger Punkt war dabei die langfristig gesehene Zeitersparnis, da man ja schließlich das Material digital vorrätig hat.

Den Abend ließen wir im Restaurant Tattenbach ausklingen, wobei die Möglichkeiten sich näher kennen zu lernen und auszutauschen, sehr umfangreich genutzt wurden.

Der Samstag stand dann ganz im Zeichen der Workshoparbeit. Dabei konnte man sich zwischen den drei folgenden Angeboten entscheiden.

  • WS 1: Flipped Classroom im Lateinunterricht
  • WS 2: Smartphones im Lateinunterricht
  • WS 3: Interaktive Übungen mit dem mBook

Flipped Classroom im Lateinunterricht

Nach einer kurzen Einführung in die Theorie des Flipped Classroom (Erarbeitungsphase eines neuen Themas in Form eines Lernvideos zu Hause; Übung und Vertiefung im Unterricht), untersuchten wir in diesem Workshop zunächst zu zweit vier Fragestellungen, die für das Fach Latein besonders relevant erscheinen (siehe Bild).

Wichtige Fragestellungen im Flipped Classroom (Latein)

Konkret erarbeitete ich Qualitätsstandards, die für Lernvideos gelten sollten:

  • Niveau und Fachsprache sollte erhalten bleiben
  • Verweise auf andere Flipped Classroom Videos sind möglich
  • so kurz wie möglich, so lang wie nötig (2-5 min)
  • Videos ohne visuelle Stoffaufbereitung wenig sinnvoll
  • angemessener Ton/Auflösung/Licht, …
  • Ziele des Lernvideos müssen genannt werden
  • min. eine (kleine) Aufgabe sollte das Lernvideo umfassen (damit die SuS auch aktiv werden und nicht nur rezipieren)
  • langsames Sprechtempo und Pausen

Die weiteren Ergebnisse wurden auf dem Aufsteller festgehalten.

Ergebnisse der Fragen

Anschließend überlegten wir uns, wie eine Anschlussstunde aussehen könnte, nachdem die SuS z.B. ein Lernvideo zur Bildung des Futurs als Hausaufgabe gesehen haben. Dabei erarbeiteten zwei Gruppen zwei verschiedene Möglichkeiten und visualisierten diese in Schaubildern.

Anschlussstunde im Flipped Classroom – Variante 1

Anschlussstunde im Flipped Classroom – Variante 2

Videos im Lateinunterricht und Vision mBook Latein

Die anderen beiden Workshops tauschten sich über den Einsatz von Videos im Lateinunterricht aus. In der Präsentation stellten sie ein selbsterstelltes Lernvideo zum Futur vor und erläuterten die Arbeit mit GoogleEarth im Lateinunterricht.

Dazu wurde aufbauend auf dem mBook Geschichte eine Vision eines multimedialen Lehrbuchs für das Fach Latein entworfen und bereits beispielhaft an einer Lektion des Lehrwerks Adeamus umgesetzt.

Ein schönes Wochenende mit tollen neuen Eindrücken für den eigenen Unterricht und gutem Austausch geht zu Ende. Ich hoffe, dass wir uns im nächsten Jahr wiedersehen. Dann würde ich mir als Thema für das #CollegiumOldenbourg eine Vertiefung der digitalen Medien im Lateinunterricht wünschen.